• Home
  • V1
  • Leads
  • Zara will schwache Standorte schließen

Zara will schwache Standorte schließen

Wird geladen...

Scroll down to read more
Leads

Bisher fiel die junge, spanische Modekette Zara vor allem durch Expansionsbestrebungen im großen Stil auf, Reichweite und Filialnetz der zum Textilkonzern Inditex gehörenden Marke wurden in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert und Zara verbuchte verlässlich Umsatzsteigerungen

im zweistelligen Bereich. Nun, inmitten der globalen Rezession, hört man erstmals auch verhaltene Töne aus dem Hauptquartier des Unternehmens in Barcelona. Nicht alle der mittlerweile 65 Zara-Stores in Deutschland wirtschaften erfolgreich, und Inditex muss einräumen, dass man sich bei der Wahl mancher Standorte gründlich verspekuliert hat.

In der Konsequenz kündigten die Katalanen nun an, innerhalb der nächsten vier Jahre fünf Filialen schließen, respektive verlagern zu wollen. „Standortoptimierung“ nennt sich dies in der Sprache der Firmenbosse, und optimal läuft es derzeit vor allem in den westdeutschen Metropolen. In Lübeck, Kiel, Chemnitz, Leipzig-Günthersdorf und Wuppertals "City Arkaden" laufen die Geschäfte hingegen eher mau. Diese Standorte sollen nun schrittweise geschlossen werden. Zum Erfolgsrezept der Modekette zähle es, konsequent in erstklassigen Lagen präsent zu sein, erklärte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg. „Wir sind dort, wo die Kunden uns erwarten und unser Verkaufsangebot annehmen". Jede Filiale müsse dabei Mindestanforderungen an Erreichbarkeit, Kundenpotenzial und Wirtschaftlichkeit erfüllen.

Und dies scheint bei den fünf betroffenen Filialen nicht mehr der Fall zu sein. Allerdings will Inditex von einer Standortreduktion nicht wissen, im Gegenteil. Für die zu schließenden Standorte will das Unternehmen an anderer Stelle neue Stores eröffnen, und das bereits in diesem Jahr. Zwei neue Läden der Eigenmarke Massimo Dutti wurden in den vergangenen Monaten bereits in Berlin und Düsseldorf eröffnet, weitere Eröffnungen von Zara-Stores seien für das laufende Jahr bereits in ausgesuchten Lagen geplant. Wo genau die neuen Standorte liegen sollen und wie viele Stores geplant sind, wurde indes bislang nicht bekannt.

Immerhin: Inditex hat den Belegschaften der von der Schließung betroffenen Standorte eigenen Angaben zufolge eine Übernahme an anderer Stelle angeboten, betriebsbedingte Kündigungen sollen so vermieden werden. Soweit dieses Angebot aus persönlichen Gründen nicht angenommen werden kann, will das Unternehmen freiwillig so weit wie möglich Unterstützung geben. Geschäftsführer Arndt Brockmann und Personalleiterin Jasmin Ukpabia hätten die Mitarbeiter aller betroffenen Standorte bereits persönlich vor Ort informiert und angekündigt, „mit ihnen gemeinsam die individuell besten Lösungen für die Zukunft eines jedes Einzelnen zu erarbeiten“.

Von einer Reduktion des deutschen Filialnetzes will Inditex also nicht wissen, schließlich gehe es nur um die Verschiebung einiger Standorte und nicht um deren Abwicklung. Insgesamt, so die Spanier, werde die Gesamtzahl der Filialen in Deutschland weiter wachsen.

Foto: Zara