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Wortmann verbucht leichtes Umsatzplus

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Der Detmolder Schuhhersteller Wortmann konnte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres trotz globaler Rezession und allgemeiner Kaufzurückhaltung weiter wachsen und vermeldet ein Umsatzplus in Höhe von 3,5 Prozent.

Zugleich veröffentlichte das Unternehmen, das 2009 als bester Schuhhersteller ausgezeichnet wurde, seine Schätzung für die zweite Hälfte des am 31. Mai endenden Geschäftsjahres. Demnach will Wortmann insgesamt 830 Millionen Euro umsetzen, was einer Steigerung von rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr entspräche.

Dabei setzt die Firmengruppe zunehmend auf die Stärke des Heimatmarktes. So wird die Exportquote nach Schätzungen des Managements im laufenden Abrechnungszeitraum voraussichtlich von knapp 54 Prozent auf 51 Prozent fallen. Der Grund: Bedingt durch einen hohen Marketingeinsatz wie beispielsweise neuen TV-Spots präsentiere sich das Inland mit zweistelligen Wachstumsraten geradezu „Hervorragend“. Zudem hätten sich Länder wie Frankreich, Belgien und die Niederlande ebenfalls zu echten Wachstumsmotoren entwickelt, wohingegen das Geschäft in den Baltischen Staaten, in Ungarn, Polen und Großbritannien „wie erwartet schwach“ verlaufen sei. Unerwartet gut entwickelte sich hingegen Firmenangaben zufolge der russische Markt, der sich nach dem krisenbedingten Absturz zu Beginn 2009 wieder stabilisiert hat und den 2008 neu gegründeten Wortmann-Tochtergesellschaften sogar Zuwächse bescherte.

Was die Stärke des Unternehmens ausmacht, ist seine Unabhängigkeit von Banken und Investoren. Schließlich verbleiben die Gewinne traditionell in der Firmengruppe, die dadurch über eine sehr hohe Eigenkapitalquote von 75 Prozent verfügt und notwendige Investitionen komplett aus eigener Kraft leisten kann. Diese Unabhängigkeit versetzt Wortmann zudem in die seltene Lage, antizyklisch zu handeln und so auch in Krisenzeiten Geld in die Hand zu nehmen. So investierte das Unternehmen nicht nur in neue Werbekampagnen, sondern auch in den Vertrieb. Ein neues Logistikzentrum ist bereits im Bau und soll im kommenden Herbst in Betrieb genommen werden. 35 Millionen Euro lassen sich die Detmolder die Halle kosten und stemmen damit „das größte Investitionsvorhaben der Firmengeschichte,“ wie das Management betont.

Trotzdem will Wortmann im laufenden Geschäftsjahr Gewinne machen. Man rechne mit einer zufriedenstellenden Ertragslage, heißt es aus der Firmenzentrale. Was die Entwicklung im Jahr 2010 angeht, sind die Verantwortlichen jedoch eher vorsichtig in ihren Prognosen. Da die Wirtschaftskrise weiter andauere, müsse allgemein von einem stagnierenden Konsum ausgegangen werden, so die Wortmann-Chefs. Mit anhaltend hohen Investitionen und „endverbraucherwirksamen Marketingaktivitäten“ wolle man jedoch auch in diesem Jahr „positive Umsatzimpulse“ setzen.

Aktuell zählt die Wortmann-Gruppe mit einem Paarzahlvolumen von insgesamt rund 67 Millionen Paar zu den größten Schuhproduktions- und Vertriebsunternehmen Europas. Das Unternehmen, das mit Marken wie Tamaris, Marco Tozzi, Caprice oder s.Oliver Shoes am Markt vertreten ist, betreibt derzeit 22 Standorte weltweit, davon zwölf in Europa.

Foto. Wortmann-Gruppe