Tengelmann: Online-Modekunden im Visier

Die Unternehmensgruppe Tengelmann verlagert ihr Geschäftsfeld von den traditionellen Supermarktketten Kaiser‘s und Tengelmann und entwickelt sich weiter zum Modeanbieter und Online-Händler. Der Konzern, der auch die Obi-Baumärkte

betreibt, war im Fashion-Bereich bislang hauptsächlich als Eigentümer des Textildiscounters Kik aufgefallen.

Seit 2009 drängt die Firmengrupe nun verstärkt auf den Online-Modemarkt und hält bereits Anteile an den Shoppingportalen Zalando.de, Brands4friends.de, Baby-markt.de und Youtailor.de. Als neueste Spielwiese hat das Management nun das Fashion-Portal Stylight.de ausgesucht, an dem sich Tengelmann eigenen Angaben zufolge mit zehn Prozent beteiligen will.

Stylight.de gilt derzeit als führende Internet-Suchmaschine für Mode und gleichzeitig als Top-Online-Marktplatz für Mode in Deutschland. Hier ist es nämlich möglich, in über 50 verschiedenen Online-Shops einzukaufen, ohne die Website verlassen zu müssen. Ein Umstand, der die Verantwortlichen bei Tengelmann anscheinend überzeugt hat. Man habe sich entschlossen die künftige Entwicklung von Stylight zu begleiten, weil der Anbieter über eine innovative Plattformtechnologie, ein zukunftsweisendes Vertriebskonzept und ein starkes Teams verfüge, so Tengelmann-Geschäftsführer Karl-Erivan W. Haub. Er ist sich sicher: „Mit dem Einstieg bei Stylight bauen wir unsere Position im Online-Handel weiter aus":

Stylight-Gründer und CEO Benjamin Günther freut sich natürlich ebenfalls über das Investment und lässt wissen: „Mit Tengelmann haben wir einen Partner gefunden, der uns in unserer Expansionsstrategie unterstützt. Das Investment bestätigt unseren bisherigen Weg, den wir nun konsequent fortsetzen werden."

Die Anteile an der Stylight GmbH werden Unternehmensangaben zufolge künftig von der Tengelmann E-Commerce-Beteiligungs GmbH mit Sitz in Mülheim an der Ruhr gehalten. Die 100-prozentige Tochtergesellschaft der Firmengruppe beteiligt sich unter dem Leitsatz „Funding your ideas" bereits seit einem Jahr an schnell wachsenden jungen Unternehmen und zählt sich nun selbst jetzt zu den „bedeutenden Start-up-Investoren in Deutschland“.

Mit der Beteiligung an Stylight dürfte sich die Tengelmann-Tochter daher nur kurz zufrieden geben. Weitere Einkäufe sind durchaus wahrscheinlich, denn das Unternehmen legt seinen Investitionsfokus nach eigenen Aussagen weiterhin auf „E-Commerce- und Social-Commerce-Konzepte, Marktplätze sowie Internet- und Web 2.0-Technologien“.

Welche Shopping-Plattform sich als nächstes in das Anteilsportfolio von Tengelmann einreihen wird, ist derzeit zwar noch nicht bekannt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass eine entsprechende Nachricht spätestens zu Beginn 2011 veröffentlicht wird.

Foto: Stylight.de