'Cool!', 'Fantastisch!', 'Der Hammer!' sind einige der Kommentare der mehr als 22.000 Fans des italienischen Labels Replay. Eigentlich sind sich die Kommentare der Jugendlichen, die in den Läden in Rom, Milano, Amsterdam oder Parisgraffitibedruckte T-Shirts und rockig angehauchte Kleidchen der neuen Kollektion anprobieren, recht ähnlich. Replay, zusammen mit Diesel das internationalste der in Italien, nein, in Venetien hergestellten Denimprodukte setzt immer mehr auf das Internet und auf soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter, um sich weitere Marktanteile zu sichern. Seit letzter Woche ist nun auch das neue Portal online: Die Plattform wurde zur Aufwertung des Produktangebots geschaffen und zielt auf das Internetgeschäft ab. Die Inhalte wechseln rasch, um den Aktivitäten des Labels Raum zu geben, eine innovative Videotechnologie schafft Zugang zu Videoclips, die als direkter Link zum Online-Store dienen. Die Kunden können das Video unterbrechen und dann gleich ein Produkt erwerben, das sie eben gerade gesehen haben. "Für ein junges und schnelllebiges Unternehmen wie das unsere ist das Internet ein maßgebliches Instrument. Auf der neuen Plattform finden alle unsere Marken ihrem individuellen Charakter entsprechend Raum und Ambiente, ebenso wie alle Produkte, die mit den zahlreichen Projekten im Rahmen einer Markenerweiterung in Zusammenhang stehen", betont Gaetano Sallorenzo, Geschäftsführer der Fashion Box Spa, zu denen auch die Marken Replay & Sons und We are Replay gehören.
1978 ließ Claudio Buziol den Markennamen Replay registrieren und gründete drei Jahre später die Fashion Box Industries Spa. Replay, spezialisierte sich ursprünglich auf Casualhemden. Buziol, der im Jahr 2005 frühzeitig verstarb, ging 1990 nach Japan und besichtigte eine Fabrik, in der auf alten amerikanischen Webstühlen Denimstoffe gefertigt wurden, deren Ring-Ring-Verfahren dem Stoff Strapazierfähigkeit und Elastizität verlieh. Der Erfolg kam dann genau mit der Geburt der Ring-Ring-Jeans, die in nur zwei Jahren die Verkaufszahlen auf über eine Million Stück steigerten. Sehr italienisch in Stil und Tradition - denken Sie nur an Gigi Vezzola, den Kreativdirektor, der Ende der 80er Jahre die ersten Schritte in der Welt der Mode ging, mit Krizia zusammenarbeitete und lange in der Stylingabteilung von Dolce & Gabbana tätig war - und nach einem eher nachteiligen Jahr 2008, das mit einem Umsatz von 305 Millionen Euro schloss, einem Rückgang gegenüber den 322 Millionen im Jahr 2007, baut die Fashion Box-Gruppe nun mit neuen Projekten auf die Zukunft. Auch wird nicht ausgeschlossen, dass ein neuer Geschäftspartner auftaucht oder sogar private Unternehmensbeteiligungen ins Spiel kommen; Konkretes gibt es dazu allerdings noch nicht.. "Das Unternehmen hat eine gute Vermögenslage und arbeitet rentabel. Natürlich müssen auch wir uns zu einem marktwirtschaftlich derartig kritischen Zeitpunkt einer Phase verringerter Erträge stellen, jedoch ist entscheidend, dass wir dank unserer Situation in der Lage sind, auch weiterhin der Forschung einen Stellenwert einzuräumen, sei es im Hinblick auf das Produkt selbst, sei es in puncto wachsendes Umweltbewusstsein und Entwicklung der Märkte und des Einzelhandelsnetzes", betont Sallorenzo.
In den letzten Monaten hat die Gruppe, deren Umsatz zu 80 % aus dem Export stammt (davon 72 % in Europa), beschlossen, auf die asiatischen Märkte zu setzen: Daraus entstand eine Partnerschaft mit Sk Networks mit dem Ziel, weitere Ladengeschäfte in Korea zu eröffnen, unter anderem ein Flagshipstore und sieben kleinere Läden, sowie ein Vertrag für den Vertrieb in China, der gerade im Entstehen ist. In China beabsichtigt das Unternehmen auch, die Anzahl von derzeit 12 existierenden Ladengeschäfte auf circa 50 Verkaufspunkte zu erhöhen. "In diesem schwierigen Wirtschaftsklima vertrauen wir darauf, dass Replay in Korea großen Erfolg haben wird; der Markt und seine Philosophie passen gut zu den koreanischen Verbrauchern", findet Sallorenzo.