NYFW: Miguel Adrover ist zurück
Wird geladen...
All das spiegelt die Firmenphilosophie: Die Kleidung besteht ausnahmslos aus 100 % natürlichen Fasern, Synthetik ist tabu. Schädliche Chemikalien werden in keiner Phase des Pflanzenwachstums oder der Herstellung eingesetzt. Wolf Ludge, Gechäftsführer bei Hess Natur erklärt, er habe Michael Adrover als künstlerischen Leiter angeworben, weil er das "Ökofreak"-Image seiner Firma ändern wollte.
Adrover, der in den späten Neunzigern als der aufsteigende große Jungdesigner gepriesen wurde, hatte die Modebühne verlassen, als Bush an die Macht kam. Die Wirtschaft erlitt einen Einbruch, Finanzhilfen wurden eingestellt und Adrover fühlte sich in seiner Redefreiheit eingeschränkt. Er war immer bekannt dafür, seine Meinung offen zu äußern und Mode sieht er als Medium für gesellschaftliche Botschaften. Adrover zog sich in seine Heimat Mallorca zurück, wo er als Barkeeper arbeitete, bis er Ludge begegnete. "Mit diesem Unternehmen fühle ich mich wirklich mit der Welt verbunden. Ich kann mir nicht vorstellen, einfach nur Mode zu machen, wenn nicht Grundlegendes damit verbunden ist."
Für Hess Natur war Adrover der einzige Designer, der für sie in Frage kam. Seine Einstellung in Bezug auf die Rolle, die die Mode heutzutage einnimmt, spiegelt die Firmenphilosophie wieder: Bekleidung ist mehr als nur das, was du trägst, sie ist dein Lebensstil.
Über die Kollektion sagt Ludge: "Freilich ist das keine Bekleidung, die sich zum Tragen eignet. Wir wollten nur beweisen, dass mit naturfreundlichen Materialien alles machbar ist." Die Frühlingskollektion wurde durch diese Schöpfungen inspiriert und wird im Internet angeboten. Hess Natur ist ja hauptsächlich ein Internetversandhandel. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt. Alle großen Kaufhäuser würden mit Begeisterung Adrover-Kleidung zum Verkauf anbieten. Geschäftsführer von Modehäusern wie Barneys und Bergdorf Goodman statteten der Galerie diese Woche einen Besuch ab und Ludge bestätigt, dass er mit einigen Kaufhäusern über eine künftige Zusammenarbeit verhandelt.
Foto: Miquel Androver