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NKD übernimmt Teil der Woolworth-Filialen

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Der im oberfränkischen Bindlach ansässige Textildiscounter NKD wird eigenen Angaben zufolge einen Teil der Filialen der insolventen Kaufhauskette Woolworth übernehmen. Woolworth muss sich von insgesamt 140 schwachen Standorten

trennen, um so das Kerngeschäft erhalten zu können und so die Chancen auf ein Überleben zu erhöhen.

Der zuständige Insolvenzverwalter Ottmar Hermann erklärte am Dienstag, bereits erste Verträge mit zwei Handelsunternehmen zur Übernahme von rund 100 Woolworth-Filialen geschlossen zu haben, wollte die Investoren aber noch nicht nennen. NKD kam Hermann nun jedoch zuvor und kündigte an, mindestens 23 Standorte übernehmen zu wollen. Die Verträge dafür seien bereits „unter Dach und Fach“, so Firmenchef Helmut Wirsieg. Die Eröffnungen der etwa 330 bis 400 Quadratmeter großen Geschäfte seien von Ende September bis Mitte Oktober geplant. Und: „Eventuell könnte die Zahl der übernommenen Woolworth-Filialen noch steigen, denn die Verhandlungen an anderen Standorten dauern noch an.“

Geheim bleibt hingegen der zweite Kandidat, der um die Übernahme der abgestoßenen Woolworth-Flächen mit bietet. Seit geraumer Zeit verbreitet sich jedoch das Gerücht, dass es sich dabei um die Drogeriekette Schlecker handeln könnte. Die hatte wurde nämlich bereits vor Wochen beim Bundeskartellamt vorstellig, um prophylaktisch ein mögliches Investment in 71 neue Filialen anzumelden.

Bereits im laufe der nächsten Woche wird das Geheimnis wohl gelüftet werden, bis dahin sollen laut Woolworth-Insolvenzverwalter weitere Verträge unterschrieben sein.

NKD verweist indessen stolz auf seine erfolgreiche Expansionspolitik, obwohl über die Transaktion nach Angaben Hermanns Stillschweigen vereinbart worden ist. Die Bindlacher sehen sich dabei gerne als erfolgreiche Macher, die international für Furore sorgen. So habe man in diesem Jahr nicht nur 20 Filialen des insolventen Modehauses Keilbach im Südwesten Deutschlands übernommen, sondern auch zwölf Filialen der insolventen Adessa Moden GmbH. Außerdem habe man mit der Eröffnung einer Filiale im schweizerischen Arbon den Eintritt in den eidgenössischen Markt vollzogen.

Im Gegensatz zur kränkelnden Gesamtbranche scheinen Billiganbieter wie NKD stark von der Rezession zu profitieren und machen auch keinen Hehl daraus. Man sei überzeugt, dass „Discount und günstige Preise – wie sie NKD bietet – gerade in Krisenzeiten bei Verbrauchern gefragt“ seien, heißt es selbstbewusst aus der fränkischen Provinz. Die Folge: „Auch international ist das NKD-Logo immer häufiger zu finden“.

Immer seltener zu finden wird in Zukunft hingegen das Woolworth-Logo sein. Das Unternehmen muss sein Filialnetz nahezu halbieren, um überlebensfähig zu bleiben. Immerhin rechnet Insolvenzverwalter Hermann damit, dass nach einer Modernisierung der Fortführungsfilialen im zweiten Halbjahr mit schwarzen Zahlen gerechnet werden könne.

Foto: NKD