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Metro: Real-Sanierung macht Fortschritte

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Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro scheint eine seiner schwierigsten Baustellen langsam in den Griff zu bekommen: die Sanierung seiner unprofitablen Supermarktkette Real. Wie die „Börsen-Zeitung“ in ihrer Dienstagsausgabe unter Berufung auf den

Metro-Finanzvorstand Thomas Unger berichtet, ist das Unternehmen auf einem guten Weg, die Dauerkrise der Tochtergesellschaft in den Griff zu bekommen.

Zwar sieht Unger noch keinen Durchbruch in der Sache, aber immerhin Licht am Ende des Tunnels. „Es gibt deutlich mehr Anzeichen, dass wir den Turnaround schaffen, als dass wir ihn nicht schaffen“ so der Manager betont vorsichtig, will den eingeschlagenen Konsolidierungskurs weiter fortsetzen. Die Marschrichtung hatte der Metro-Vorstandsvorsitzende Eckhard Cordes bereits Mitte März auf der Jahreshauptversammlung des Konzerns vorgegeben und eindringlich gefordert, dass sich das Geschäft der Real-Märkte in den kommenden zwei Jahren deutlich verbessern müsse.

Vor allem sollen die Filialen der Kette für den Kunden wieder attraktiv gemacht werden. Erste Veränderungen beim Sortiment und in der Preispolitik hätten sich mittlerweile sogar bereits positiv auf die Geschäftsentwicklung bei Real ausgewirkt, so Unger gegenüber der „Börsen-Zeitung“. Man merke, dass der Absatz wieder anziehe: „Die Stimmungslage bei Real wird deutlich optimistischer“.

Ein Indikator für eine Richtungsänderung bei dem Supermarktbetreiber soll wohl auch die Eröffnung eines ersten, so genannten „Real-Future-Stores“ im nordrhein-westfälischen Tönisvorst sein. Zu der kam am 28. Mai diesen Jahres sogar der Metro-Chef selbst, um die Innovationskraft der Marke wortgewaltig in den Fokus zu stellen und auf die Signalwirkung des Pilotprojekts auf andere Real-Läden hinzuweisen. „Konzepte und Technologien, die sich in Tönisvorst bewähren, werden wir sukzessive an weiteren Standorten unserer Vertriebsmarken einsetzen“ so Cordes. Der Real Future Store habe damit strategische Bedeutung für die künftige Entwicklung des gesamten Unternehmens." Was Real in dieser Filiale ausprobiert, ist vor allem allerlei technischer Schnickschnack, der den Kunden den Einkauf erleichtern soll, gleichzeitig jedoch vor allem auch dem Unternehmen wichtige Informationen über die Einkaufsgewohnheiten seiner Kunden gibt. Produkte scannen per Handy, mit Fingerabdruck bezahlen, automatische Produkterkennung über einen Computerchip – Real will zum Supermarktkonzept der Zukunft werden und muss sich doch nach wie vor mit den Problemen der Gegenwart herumärgern.

Um das Unternehmen auch finanziell fit für die Zukunft zu machen, plant Metro nämlich weitere schmerzhafte Einschnitte. So sollen laut Cordes bis zu 40 defizitäre Real-Märkte geschlossen werden. Ob die Supermarktkette in absehbarer Zeit tatsächlich die Wende schafft und wieder profitabel wird, bleibt jedoch noch abzuwarten. Immerhin steigt innerhalb des Konzerns schon mal die Stimmung, Umsatz und Ertrag sollten sich ein Beispiel daran nehmen.

Foto: Metro / Real