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Metro bereitet Adler-Verkauf vor

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Der Handelskonzern Metro zieht sein Umstrukturierungs- und Sparprogramm weiter konsequent durch und will nun beim Verkauf der Textilkette Adler endlich Nägel mit Köpfen machen. Wie das Unternehmen mitteilte, spielen die Modemärkte bei den künftigen Planungen des

 Managements keine Rolle mehr und sollen baldmöglichst abgestoßen werden. „Vor dem Hintergrund einer schwachen Entwicklung in einem insgesamt sehr schwierigen Textilmarktumfeld im ersten Halbjahr hat sich die Metro Group entschlossen, die Trennung von den Adler Modemärkten zu forcieren“ ließ der Konzern wissen. „Die Adler Modemärkte sind kein strategischer Bestandteil unseres Portfolios“ stellte Metro-Chef Eckhard Cordes im Rahmen der Veröffentlichung seiner Halbjahresbilanz unmissverständlich klar. Für ihn stehen andere Unternehmensfelder im Mittelpunkt der Zukunftsplanungen. „Mit der Berichtigung des Wertansatzes schaffen wir uns die unternehmerischen Freiräume für die weitere Fokussierung auf unsere Wachstumstreiber. Die Metro Group muss Ihre Schwachstellen konsequent abarbeiten und sich noch stärker als bisher auf ihr internationales Wachtstumspotential konzentrieren", so Cordes weiter.

Dazu zählt auch die Restrukturierung der Supermarktkette Real. Wichtigster Faktor hierbei sei eine Optimierung des Filialnetzes. Bis Anfang 2010 sollen daher 27 defizitäre Standorte dicht gemacht werden. Ein Vorhaben, das nach Ansicht des Metro-Managements nicht umsonst zu machen sein wird: Rund 237 Millionen Euro an Einmalaufwendungen hat der Konzern dafür eingeplant. Damit ist die angeschlagene Firma jedoch noch längst nicht auf der sicheren Seite. Genauso wichtig wie die geplanten Einsparungen sieht Cordes eine „Schärfung der Marke“, die jedoch nur mit einer groß angelegten Imagekampagne nebst Neuausrichtung des Produktportfolios zu machen sein wird.

Was aus der ebenfalls nicht gerade zu den Wachstumsmotoren des Konzerns zählenden Warenhauskette Kaufhof werden soll, ist weiterhin unklar. Das Metro-Management äußerte sich zu diesem Thema nicht, obwohl nach wie vor darüber spekuliert wird, ob das Unternehmen aus der Gruppe gelöst und mit dem zum Arcandor-Konzern gehörenden Konkurrenten Karstadt fusioniert werden wird.

Trotz vieler Baustellen rechnet die Metro Group für das Geschäftsjahr 2008 unverändert mit einem EBIT-Anstieg von sechs bis acht Prozent, Sonderaufwendungen nicht mit eingerechnet. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern einen Gesamtumsatz in Höhe von rund 64 Milliarden Euro. Metro beschäftigt aktuell fast 280.000 Mitarbeiter in 31 Ländern und gehört so zu den wichtigsten Handelsunternehmen weltweit.

Foto: Metro