Inflation in Eurozone auf Rekord-Hoch
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Genauso unterschiedlich wie im Ländervergleich schnitten auch die unterschiedlichen Branchen ab. Während Nahrungsmittel, Verkehr und Wohnung mit jährlichen Inflationsraten zwischen 5,7 und 6,9 Prozent enorme Steigerungen hinnehmen mussten, blieb der Sektor Bekleidung und Schuhe mit einem minimalen Plus von gerade mal 0,7 Prozent weitgehend vor der enormen Preisentwicklung verschont. Vor allem Bekleidungsartikel konnten laut Eurostat ihr Preisniveau über das Jahr halten, lagen im Mai 2008 sogar mit 0,17 Prozent leicht im Minus gegenüber dem Vorjahr.
Allerdings sehen sich die Modeunternehmen einem immer härter werdenden Wettbewerb ausgesetzt, der eine angepasste Preispolitik fast unmöglich macht. Die Branche ist im Umbruch, etliche Unternehmen müssen empfindliche Rückgänge bei Umsatz und Ertrag hinnehmen und können ihre gestiegenen Produktionskosten kaum an den Einzelhandel weitergeben. Dem geht es nämlich meist noch schlechter und muss seine textilen Waren – auch aufgrund saisonaler Unwägbarkeiten – oftmals weit unter Preis verramschen. Ausgenommen hiervon sind fast nur die klassischen Luxusmarken, die ihre Umsätze jedoch mehr und mehr in den neuen Märkten Asiens oder in Russland generieren.
Geht es nach den Wirtschaftsexperten, wird die Inflationsrate auch in den kommenden Monaten weiter steigen. Wie lange sich die Textilbranche dann noch von der Gesamtentwicklung abgrenzen kann, ist fraglich. Vor allem die horrend steigenden Energiekosten dürften sich über kurz oder lang auch hier negativ bemerkbar machen.
Foto: Sportarena/ Galeria Kaufhof