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H&M: faire Löhne für Textilarbeiter bis 2018

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Am Montag hat das schwedische Bekleidungsunternehmen H&M auf der “European Conference on Living Wages” vom 25. bis 26. November in Berlin unter dem Thema “Living Wage in International Supply Chains” seine neue Strategie

vorgestellt, bis 2018 den rund 850.000 Bekleidungsarbeitern in den von ihnen benutzten Herstellungsbetrieben faire “living wages” zu zahlen, nämlich solche, die die Lebenshaltung decken. Die erste Konferenz ihrer Art wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem Außenministerium der Niederlande (BUZA) unterstützt.

Helena
Helmersson, Leiterin für weltweite Nachhaltigkeit bei H&M, war die Hauptrednerin der Konferenz. Sie erläuterte, dass H&M im vergangenen Jahr an einer Strategie gearbeitet hat, das Lohnniveau sowohl lang- als auch kurzfristig zu verbessern. Der daraus resultierende Plan richtet sich an eine Reihe von Bereichen wie H&Ms Einkaufspraktiken, Praktiken von Zulieferern, Arbeiterrechte und die Verantwortung der Regierungen vor Ort.

H&M will "positive Veränderung" bewirken

Auf seiner Website erklärt H&M, dass das Unternehmen schon immer geglaubt hat, dass “die Entwicklung der Löhne in den herstellenden Ländern, die oft von den Regierungen vorangetrieben wird, zu lange dauert” und dass H&M als Bekleidungsunternehmen fähig ist, “zu einer positiven Veränderung beizutragen”.

Der Bekleidungsriese läßt den Großteil seiner Kleidungsstücke in Bekleidungsfabriken in Asien herstellen, speziell in Bangladesch, wo eine Anzahl von Streiks für bessere Löhne für Bekleidungsarbeiter seit dem Einsturz des Rana Plaza Gebäudes im April dieses Jahres stattgefunden haben. Obwohl H&M selbst nicht in einer der fünf dort untergebrachten Bekleidungsfabriken fertigen ließ, war das Unternehmen eines der ersten, die das Abkommen zur Gebäude- und Brandschutzsicherheit in Bangladesch unterzeichneten.

H&M hat seinen Code of Conduct dahingegend aktualisiert, dass er die neue Strategie einschließt und sich bereiterklärt, Fabrikeigentümer zu unterstützen, die Lohnpläne aufstellen wollen, um bis 2014 faire Löhnezu zahlen – derzeit zwei Fabriken; eine In Bangladesch und eine in Kambodscha. Dann plant das Unternehmen, die Strategie bis 2018 für alle 750 Bekleidungsfabriken einzuführen, die für H&M herstellen. Der Fortschritt beim Lohnangleich soll durch monatliche Bewertungen verfolgt werden und das Unternehmen schätz, die Lohnsituation bereits innerhalb eines Jahres verbessert zu haben. Die Einführung von “fair living wages” ist eine Investition in das H&M Kundenangebot, wie der Bekleidungsriese betonte und erklärte, dass die Lohnaufstockung der Bekleidungsarbeiter “keine negativen Auswirkungen auf den Preis eines Produkts” haben soll, sondern im Gegenteil langfristig für das Unternehmen von Vorteil sein werde. “Wir sind bereit, mehr zu zahlen, so dass der Hersteller bessere Löhne zahlen kann,” schloss H&M in einer Erklärung auf seiner Website.

"H&Ms Initiative, eine Lohnstrategie für Lieferanten in Herstellungsländern zu schaffen, ist ein wichtiger Schritt, um ein großes Problem der Textil- und Bekleidungsindustrie aus dem Weg zu räumen, nämlich Modelle für Entscheidungen zu ' fair living wages' und stabilen Arbeitsbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu finden,” bestätigte Brengt Johansson, Botschafter für unternehmerische Sozialverantwortung des schwedischen Außenministeriums.

Foto: H&M Friedrichstraße, Berlin / Thomas Kohler