Designer Outlet Berlin startet mit 40 Marken
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Die von den Potsdamer Architekten Kock & Lünz entworfene Gebäudegruppe wird im Stil eines Dorfes errichtet und soll so die typische Handschrift des Investors McArthurGlen tragen. Putzige Häuschen mit bunt verputzten Fassaden, Gebäude im Fachwerk-Stil und Klinkerfronten – das Designer Outlet will nicht etwa mit modernem Clean Chic punkten, sondern mit frisch patiniertem Kitsch. Entstanden ist ein künstliches Dorf, das aussehen will wie die Umgebung, in dieser jedoch wirkt wie ein Casino-Hotel aus Las Vegas. Leider ist Wustermark in Brandenburg eben nicht Las Vegas in Nevada. Immerhin: die Betreiber haben Erfahrung mit derartigen Projekten, und das benachbarte B5 Center, das in Kürze übrigens abgerissen werden soll, hat ja schließlich auch funktioniert.
Wenn der komplette Gebäudekomplex fertig gestellt worden ist, stehen nach Angaben der Betreiber rund 16.500 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. Dies soll allerdings erst im Herbst 2010 der Fall sein, wenn die zweite Bauphase des Designer Outlets Berlin abgeschlossen ist. Zunächst ziehen jedoch erst einmal die Mieter des benachbarten B5 Centers in das neue, künstliche Dorf ein, danach wird die alte Shopping-Mall abgerissen. Auf der dann frei werdenden Fläche sollen dann bis zum Herbst nächsten Jahres weitere Gebäude eines sogenannten „Designer Village“ entstehen.
Nach seiner Fertigstellung 2010 bietet das Designer Outlet Berlin Platz für 100 Geschäfte sowie für Freizeiteinrichtungen, Cafés, Restaurants und Betreuungseinrichtungen für Kinder. Hinzu kommen rund 2000 Parkplätze. 80 Millionen Euro läst sich McArthurGlen den Bau kosten. Ausgaben, die erst einmal wieder erwirtschaftet werden wollen. Wie dies in der aktuellen Krise funktionieren soll, ist manchem Experten ein Rätsel. Unklar ist auch die Zielgruppe, die das neue Shopping-Monster ansprechen will: modeverrückte Großstädter wird es wohl kaum in die brandenburgische Provinz treiben, ebenso wenig wie weit gereiste Hauptstadt-Touristen. Ob die Kaufkraft im chronisch klammen Brandenburg allerdings ausreichen wird, um aus gewinnbringend wirtschaften zu können, bleibt abzuwarten. Ansonsten dürfte das Designer Village sicherlich bald genauso verlassen wirken, wie manches reale Dorf in der Nachbarschaft.
Foto: McArthurGlen