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Camel Active will "Mode- und Lifestylemarke" werden

Von FashionUnited

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Camel Active will "Mode- und Lifestylemarke" werden

Die Lifestylemarke Camel Active wird vom Masterlizenznehmer, der CMLC GmbH, seit dem Jahr 2000 neu ausgerichtet. Ende Mai eröffnete Camel Active einen in Eigenregie geführten Flagshipstore in Berlin. Fashionunited sprach mit dem Geschäftsführer Eric Sperber und Mark Schäfer, Head of Retail über das neue Ladenkonzept und die Entwicklung der Marke

Ist der Shop in Berlin ihr erster Flagshipstore?

Eric Sperber: Es ist der erste Flagshipstore in dieser Form. Wir haben den Flagshipstore gegenüber den vorhandenen Flächen weiterentwickelt, ob das nun die Deko, einzelne Ladenelemente oder die Deckenkonstruktion betrifft. Die einzelnen Elemente können vielleicht auch nicht überall eingesetzt werden, aber sie zeigen, was alles möglich ist, um eine optimale Ausnutzung der Fläche zu erzielen und auch wie man die Marke und die Bekleidung optimal inszenieren kann.

Der Shop ist also ein Vorzeigeobjekt?

Eric Sperber: Es geht hier darum, sich optimal darzustellen. Deshalb haben wir auch Berlin als Standort gewählt und nicht eine Kreisstadt, für diesen Shop brauchen wir eine internationale Stadt. Wir brauchen ja auch internationale Partner, die wir proaktiv suchen werden, Denen können wir dann sagen: Fahrt nach Berlin zum Kurfürstendamm und schaut euch unseren Flagshipstore an.

Wie sieht ihre Strategie in Deutschland aus? Wollen Sie nach dem Berliner Vorbild hierzulande noch viele Shops eröffnen, oder ist ihre Strategie eher international ausgerichtet?

Sperber: Es ist beides. Wir haben generell eine Expansion über neue Stores und Shop-in-Shopflächen vor. In Planung sind ungefähr 340 Flächen, die wir in den nächsten 48 Monaten eröffnen wollen. Wenn man es runterrechnet, sind das jeden Monat fünf bis zehn Flächen die wir national und international eröffnen wollen. Die Expansion soll vor allem im internationalen Bereich passieren. In Deutschland wollen wir in den nächsten zwei Jahren vorrangig mit Handelspartnern neue Flächen eröffnen. Wir behalten uns aber vor, sollten wir keine Partner in einer Großstadt finden, dass wir dann zusätzlich Shops in Eigenregie betreiben werden. Grundsätzlich sollen es nicht mehr als fünf bis sieben eigene Geschäfte werden.

Zum Stichwort Lifestyle, wollen sie noch mehr in diesen Bereich?

Sperber: Camel Active ist zwar eine Casual-, eine Lifestylemarke und primär freizeitorientiert, aber wir sind keine Outdoormarke. Wir inszenieren für den Konsumenten eine Welt. Wenn er Camel Active trägt, hat er das Gefühl, er könnte damit in die Wildnis gehen. Er bewegt sich aber auf der Straße und dafür muss man ihm das richtige Umfeld bieten. Dabei steht nicht, wie bei einem reinen Outdooranbieter, die Funktion im Vordergrund - die Funktion ist ein Zusatznutzen. Unsere Kleidung ist oft so gestaltet, dass sie auch im Büro getragen werden kann. Unsere Zielgruppe sind weder Banker noch Trekkingtypen sondern die Gruppe dazwischen: Freiberufler, Architekten und Filmleute.

Was hat sich verändert, seitdem Camel Active unter einem Dach zusammengeführt wurde?

Sperber: Im Jahr 2000 hat unser Markeninhaber aus vielen Einzelproduktkategorien, die immer unter dem Namen Camel plus der Produktkategorie wie bags, shoes oder clothing angeboten wurden, eine Dachmarkenstrategie gemacht. Es wurde ein Logo entwickelt, dass auf jedes Produkt darauf kommt - egal ob auf eine Tasche, eine Hose oder einen Schuh. So konnte man eine Marke kommunizieren und nicht mehr die Marke und ein Zusatzprodukt. Man hat mit dieser Umstellung auch gewisse Zielgruppen, die in der Vergangenheit mehr Outdoor orientiert waren, verlassen. Wir möchten uns zu einer Mode- und Lifestylemarke entwickeln, ohne ein modischer Vorreiter werden zu wollen.

Wir haben in den vergangenen Jahren viele Veränderungen gehabt, die die Kollektion betreffen. Das heißt, wir sind jünger und moderner geworden. Wenn bei uns eine neue Kollektion entwickelt wird, werden jetzt Outfits zusammengestellt. Das fängt mit dem passenden Hemd zur Hose an und geht weiter mit dem Schuh, der Uhr, der Socke und der Brille. Früher hat jeder Lizenznehmer seine eigene Kollektion entwickelt und dann haben wir geschaut, wie es zusammenpasst - davon haben wir uns verabschiedet. Unser Kunde kauft also nicht mehr einzelne Produktgruppen sondern Komplett-Outfits.

Kleidung ist ihr wichtigstes Produktsegment, danach folgen Schuhe. Gibt es eine Produktgruppe, wo sie besonders stark wachsen wollen?

Sperber: 53 Prozent unseres Umsatzes machen wir mit Bekleidung, 37 Prozent mit den Schuhen und die restlichen 10 Prozent verteilen sich dann auf die Taschen, die Uhren, die Socken und Brillen, jetzt kommt noch die Underwear dazu. Sowohl der Schuh- als auch der Bekleidungsbereich wachsen im Moment.

Marktforschungen haben ergeben, dass es bei einer Zielgruppe, die bei 25 Jahren anfängt, eine gewisse Affinität zu unserer Marke gibt. Wir könnten uns durchaus vorstellen in Zukunft einen Spagat zum jüngeren Publikum zu machen. Zum Beispiel mit Denims, die noch mehr in Richtung Vintage. Ansonsten wollen wir eine Lifestyle-Sportswearkollektion bleiben, die die komplette Bekleidung abdeckt. Wir wollen keine Möbel, Decken oder Tischwäsche machen.