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Blythe kommt nach Berlin

Von FashionUnited

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Mode

Eigentlich war sie schon so gut wie tot: Blythe, die Puppe mit den großen Augen, konnte sich in den 70ern auf dem Spielwarenmarkt nicht durchsetzen. Dann entdeckte sie die Kunst- und Modeszene. Eine Ausstellung in Berlin zeigt nun, wie große Designer das kleine Wesen einkleiden.

Dass Blythe einmal so erfolgreich werden würde, schien ausgeschlossen, als der US-amerikanische Spielwarenhersteller Kenner die Puppe 1973 bereits nach einem Jahr wegen mangelnder Nachfrage wieder vom Markt nahm. Dem Vernehmen nach hatten Kinder verstört auf die charakteristischen beweglichen Augen, die noch dazu ihre Farbe wechseln können, reagiert und Alpträume bekommen.

Erst Ende der 90er erlebte die Puppe ihr unerwartetes Comeback: Die TV-Produzentin Gina Garan bekam 1997 eine alte Blythe geschenkt und begann, diese in liebevoll gestalteten Fotoserien festzuhalten. 2000 veröffentlichte sie diese in einem Buch mit dem Titel "This is Blythe". Garan stellte auch den Kontakt zur japanischen Einzelhandelskette Parco her, die der Puppe im selben Jahr eine Hauptrolle in ihrem Weihnachts-Werbespot gab. Die Reaktion darauf war immens. Das Unternehmen konnte sich vor Nachfragen kaum retten - nicht verwunderlich eigentlich in einem Land, das den Manga erfunden hat. Es kam, wie es kommen musste: 2001 brachte der Spielwarenhersteller Takara die erste "Neo Blythe" auf den Markt, die nach einer Stunde komplett ausverkauft war. Seither zog das Phänomen immer weitere Kreise, diverse Blythe-Editionen und eine Miniaturvariante kamen in die Läden, begleitet von Accessoires und Zubehör.

Doch auch die Mode- und Kunstszene adoptierten die Puppe: 2002 hatte sie ihren ersten Auftritt in der Vogue Nippon, diverse Foto- und Kunstausstellungen in japanischen Galerien folgten. Und die Bewegung machte an den Grenzen des Landes nicht halt: Auch namhafte internationale Modedesigner begannen schließlich, Blythe in Schale zu werfen. Was dabei herausgekommen ist, zeigt eine Ausstellung, die nach Stationen in Paris, Mailand und New York nun vom 5. bis zum 28. April im Berliner Luxuskaufhaus Galeries Lafayette zu sehen ist. Vertreten sind unter anderem glamouröse Namen wie Cacharel, Chantal Thomass, Vivienne Westwood, Dolce & Gabbana, Versace und Christian Lacroix. Für die Berliner Schau haben auch die lokalen Größen c.neeon, Fiona Bennett, Penkov, Firma und Kaviar Gauche eigene Entwürfe beigesteuert.