Ludwig Beck: Wormland-Übernahme beflügelt Neunmonatszahlen
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Der Zukauf des Herrenausstatters Wormland prägte die Geschäftszahlen, die der Münchener Modehändler Ludwig Beck AG am Dienstag vorlegte. Die im Mai vollzogene Übernahme bescherte dem Unternehmen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 ein klares Umsatzplus und ein deutlich höheres Ergebnis. Aber auch im traditionellen Kerngeschäft entwickelte sich Ludwig Beck solide.
Insgesamt wuchs der Bruttoumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 46 Prozent von 69,2 auf 100,9 Millionen Euro. Ausschlaggebend war aber der erstmals konsolidierte Anteil von Wormland: Der HAKA-Händler steuerte 30,3 Millionen Euro bei. Aber auch auf vergleichbarer Fläche, also ohne den Neuzugang, entwickelte sich der Bruttoumsatz besser als der Branchendurchschnitt: Hier verbuchte Ludwig Beck eine Steigerung um 1,9 Prozent auf 70,6 Millionen Euro. Der Nettokonzernumsatz stieg von 58,2 auf 84,7 Millionen Euro. „Trotz des problematischen Spätsommers verlief das stationäre Geschäft des Konzerns überwiegend positiv“, erklärte das Unternehmen. Der Onlineshop habe dabei „seine Rolle als Wachstumsgarant weiterhin sehr zufriedenstellend“ erfüllt.
Auch beim Ergebnis machte sich die Wormland-Akquisition entscheidend bemerkbar. So sank die Nettorohertragsmarge des Konzerns von 49,1 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 46,0 Prozent. Die Marge sei „durch einen forcierten Abverkauf von Altware im Zusammenhang mit der Übernahme von Wormland signifikant beeinflusst“ worden, erklärte das Unternehmen.
Durch Sondereinnahmen im Rahmen der Wormland-Akquisition wurde der Nettogewinn fast verdreifacht
Obwohl das operative Ergebnis von Wormland negativ ausfiel, sorgte die Übernahme dafür, dass unter dem Strich nach neun Monaten ein deutlich höherer Gewinn stand. Dafür sorgte ein positiver Sonderertrag aus der Erstkonsolidierung des Zukaufs. Das Ergebnis vor Steuern sprang daher von 3,8 auf 9,1 Millionen Euro. Der Nettoüberschuss wurde sogar fast verdreifacht, weil die Einmalerträge nicht versteuert werden mussten: Nach 2,9 Millionen Euro im Vorjahr lag er diesmal bei 8,6 Millionen Euro.
Angesichts der vorliegenden Zahlen bestätigte das Unternehmen seine Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr. Der Vorstand rechnet also weiterhin mit einem Umsatz im Bereich von 158 bis 163 Millionen Euro. Beim Betriebsergebnis (EBIT) werden 17 bis 19 Millionen Euro erwartet. Große Hoffnungen setzt Ludwig Beck auf die Rolle von Wormland: Mit der Übernahme besitze der Konzern „nun einen erfolgversprechenden, deutschlandweit greifenden Schlüssel zur umworbenen Zielgruppe kaufkräftiger Männer mit Modebewusstsein“, erklärte das Unternehmen. Zudem verspreche der weitere Ausbau des Online-Geschäfts „eine zuverlässige Wachstumsdynamik neben dem stationären Geschäft“.
„Ludwig Beck und Wormland bilden nun zusammen mit unseren Online-Aktivitäten das erfolgreiche Trio, das den Konzern in Zukunft abbilden wird“, erklärte Vorstand Dieter Münch, „Stabilität und Wachstum sollen somit nachhaltig gewährleistet sein.“
Foto: Ludwig Beck AG