Indien: Minderwertige Herstellung hindert Wachstum der Designbranche
Auch wenn die indische Modedesignindustrie vielversprechend ist, fehlen ihr doch unkonventionelle Impulse. Das fiel dem britischen Designer Sebastian Wrong auf, dem Mitbegründer der britischen Marke Established & Sons, der E-Kommerz-Plattform The Wrong Shop und dem Designhaus Wrong Hay. Er wegen der Design Ausstellung India Design ID im Lande, die zum dritten Mal stattfindet. Laut Wrong liegt das Problem darin, dass die indische Herstellung keine disziplinierte Vorgehensweise verfolgt, indische Designer aber gezwungen sind, ihre eigenen Produkte im Wettstreit mit in China hergestellten anzubieten, die immer pünktlich geliefert werden und die Ansprüche der Designer erfüllen.
Caroline Young, eine weitere Teilnehmerin der Veranstaltung, die bereits seit fast zehn Jahren in Indien arbeitet, empfindet ähnlich. Sie sagt, dass die Hersteller altbewährte Methoden anwenden, statt neue und innovative Wege auszuprobieren. Dies behindert die Innovation im Allgemeinen und die Herstellung exklusiver Produkte.
Designer sind deshalb oft gezwungen, ihre Produkte selbst herzustellen, da sie der Arbeit und Ausfertigung heimischer Hersteller skeptisch gegenüber stehen. Produktdesignerin Lekha Washington zum Beispiel, Gründerin von Ajji-The Odd Product Company und Anjana Somany, Leiterin von Design und Entwicklung bei Schablona India, glauben an die Eigenproduktion und stellen deshalb ihre Produkte in eigenen Produktionseinheiten her.
Archana Pillai, Group Publisher und CEO von Ogaan, dem Veranstalter von India Design ID, findet, dass die indischen Kunsthandwerker nicht genug Training und Erfahrung haben. Zudem leidet die Branche unter Problemen bei der Herstellung großer Mengen, der Lieferung handgefertigter Stickereien und der Nachahmung von Designs.
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