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Crocs: Quartalsumsatz sinkt, Gewinn steigt

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Schuhhersteller Crocs Inc. musste im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2016 aufgrund schwacher Nachfrage in Amerika und Asien einen empfindlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Der Gewinn wuchs immerhin deutlich. Das lag allerdings nur an Sondereffekten.

Sowohl im Groß- als auch im Einzelhandelsgeschäft schrumpften die Erlöse: Der Wholesale-Umsatz sank aufgrund deutlicher Rückgänge in Amerika (-16,3 Prozent) und dem asiatisch-pazifischen Raum (-19,6 Prozent) um 12,4 Prozent auf 165,7 Millionen US-Dollar. Lediglich in Europa konnte das Unternehmen zulegen (+17,5 Prozent).

Der Umsatz im eigenen stationären Einzelhandel ging ebenfalls zurück: Er sank um 4,8 Prozent auf 113,1 Millionen US-Dollar. In allen drei Marktregionen wurde dabei das Vorjahresniveau verfehlt. Für einen Lichtblick sorgte lediglich das Online-Geschäft, dessen Erlöse um 19,5 Prozent auf 45,1 Millionen US-Dollar stiegen.

Die schwache Nachfrage in Amerika und Asien führte im zweiten Quartal zu einem Umsatzrückgang um rund sechs Prozent

Insgesamt belief sich der Umsatz des Unternehmens im zweiten Quartal auf 323,8 Millionen US-Dollar, was einen Rückgang um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutete. Während die Gesamterlöse aller Vertriebskanäle in Europa um 9,5 Prozent auf 57,7 Millionen US-Dollar zulegten, sanken sie in der Region Americas um 5,6 Prozent auf 135,1 Millionen US-Dollar und im asiatisch-pazifischen Raum sogar um 12,5 Prozent auf 130,8 Millionen US-Dollar.

Aufgrund von Sondereffekten stieg der Quartalsgewinn um mehr als ein Fünftel

Trotz des Umsatzrückgangs stand unter dem Strich ein deutlich höherer Nettogewinn: Mit 11,7 Millionen US-Dollar übertraf er das Niveau des Vorjahresquartals um 21,1 Prozent. Das kräftige Plus war allerdings nur millionenschweren Einmalbelastungen zu verdanken, die im vergangenen Jahr verbucht werden mussten: Neben Restrukturierungskosten und Abschreibungen belasteten im Vorjahresquartal Ausgaben für rechtliche Auseinandersetzungen und die Einführung eines neuen ERP-Systems das Ergebnis. Bereinigt um Sondereffekte sank der Quartalsüberschuss von 27,3 auf 12,0 Millionen US-Dollar (-56,0 Prozent).

Im gesamten ersten Halbjahr kam Crocs damit auf einen Umsatz in Höhe von 603,0 Millionen US-Dollar. Damit wurde das entsprechende Vorjahresniveau um 0,8 Prozent verfehlt. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn wuchs aufgrund der genannten Sonderbelastungen von 3,7 auf 18,1 Millionen US-Dollar. Bereinigt um alle Einmaleffekte schrumpfte er von 32,0 auf 18,3 Millionen US-Dollar.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Management mit einem leichten Umsatzrückgang

Die Rahmenbedingungen im Einzelhandel hätten sich im Laufe des zweiten Quartals weiter verschlechtert, erklärte CEO Gregg Ribatt. Die schwache Nachfrage habe das Orderverhalten der Großhandelskunden negativ beeinflusst und dazu geführt, dass der Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. „Ermutigend“ fand er allerdings, dass die Bruttomarge überraschend hoch ausfiel. Außerdem habe das Unternehmen seine Kosten wirkungsvoll kontrolliert und Lagerbestände abgebaut, sagte Ribatt. „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass wir das Unternehmen erfolgreich neu ausgerichtet und eine Plattform für langfristiges Wachstum und Profitabilität geschaffen haben“, erklärte der CEO. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen aber mit einem Umsatzrückgang um einen „niedrigen einstelligen Prozentsatz“. Gründe seien „das von stärkerer Zurückhaltung geprägte Einzelhandelsumfeld und der langsamere Turnaround in China“.

Foto: Crocs

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